warum ist denn dieser Zucker so "böse"? (Teil 1)
Warum ist denn der Zucker so „böse“, wie alle sagen?
Zu allererst möchte ich sagen, dass der Ausdruck „böse“ nicht richtig ist und auf jeden Fall zu einem falschen und kranken Verhältnis zu einem Nahrungsmittel führen kann.
Zunächst erkläre ich mal ganz kurz den Zucker:
Haushaltszucker, wie wir ihn kennen, besteht aus 2 Zuckermolekülen. Dieser, in der Fachsprache Saccharose genannt, setzt sich aus einem Glucose- und einem Fruktosemolekül zusammen.
Wenn sehr viele Zuckermoleküle aneinandergereiht sind, spricht man von Kohlenhydraten
Der eigentliche „Übeltäter“ ist jetzt eigentlich die Fructose und jetzt erläutere ich auch wieso.
Wenn wir unsere leckere Fanta trinken, in der zur Hälfte Fructose enthalten ist (zur anderen Hälfte Glucose), gelangt der Zucker durch den Magen in unseren Darm. Dort wird er von Enzymen wieder in die Bestandteile Fructose und Glucose zerlegt. Das mit Zucker voll beladene Blut wird jetzt durch die Leber geschleust. Ab jetzt werden die 2 Moleküle unterschiedlich behandelt.
Nachdem die Leber selbst ein wenig Glucose zur Energiegewinnung verwendet, lässt sie die weiteren Glucosemoleküle passieren, welche dann z.B in Muskelzellen und im Gehirn gebraucht werden.
Die Fructose andererseits bekommt eine extra Behandlung. Die Leber saugt die Fructose auf wie ein Schwamm und wird teilweise sofort in Fettsäuren umgewandelt (was nicht heißt, dass das das Fett aus unseren Hüftpolstern ist!)
Wenn jetzt ständig viel Fructose bei der Leber ankommt, versteht diese das als Alarm, dass jetzt bald der Winter kommt. So betätigt die Fructose gewissermaßen einen Fettschalter. Dieses Energiespeicherprogramm des Körpers lässt jetzt alles möglichst schnell in Fett umwandeln und einlagern.
Zusammengefasst bedeutet das, dass das „wirklich böse“ eigentlich "nur" die Fruktose ist. Dadurch können wir festhalten, dass Fruktose und Glucose keinesfalls das Gleiche für den Köper ist, sondern unterschiedlich behandelt wird und anderes bewirkt, OBWOHL sie in der Kalorienmenge identisch sind.
Fructose ist vor allem in Fruchtsäften (ja, genau, Apfelsaft), Cola oder anderen Soft Getränken enthalten. Außerdem erreicht der Zucker das Blut hier infusionsartig, weil er ja nicht einmal verdaut werden muss.
Jetzt kommt der Teil, der mich selbst zum Staunen gebracht (und auch zum Teil schockiert) hat: Honig und Agavendicksaft sind rein vom Zuckergehalt nicht besser als Haushaltszucker (sie besitzen immerhin ein paar sekundäre Pflanzenstoffe, aber für die würde ich Beeren oder Gemüse empfehlen).
Es kommt noch schlimmer: Agavendicksaft weist sogar einen höheren Fructosegehalt auf!
Somit kann man festhalten, dass die meisten alternativen Süßungsmittel keine relevanten Nährstoffe enthalten.
Die einzigen „gesunden“ Süßungsmittel sind: Dattelzucker und Zuckerrohrmelasse. In ihnen sind noch Vitamine, Mineralien, Eisen, Calcium, Magnesium und Selen enthalten.
Ich würde empfehlen, mit Obst zu süßen. Vor allem getrocknete Datteln und Bananen eignen sich hervorragend. Oder man nimmt das Ganze nicht so ernst und benutzt alles in Maßen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen